Klar ist: Die richtige Teamauswahl spielt eine wichtige Rolle: im Projekt, der Abteilung oder der Führungsmannschaft. Teamleiter müssen sich fragen, wer für welche Aufgaben besonders geeignet ist. Die Erfahrung von Mitarbeitern ist hierbei ein wichtiger Aspekt, ebenso, wie das Know How. Und damit kommen wir zur ersten kritischen Frage: Warum darf Youngster Leroy Sané nicht mit zur WM?

Der beim englischen Meister Manchester City unter Startrainer Pep Guardiola spielende Linksaußen ist zur Zeit der dribbelstärkste deutsche Fußballer. Er bringt Chaos in jede gegnerische Abwehrreihe und war in der Saison an 33 Toren beteiligt. Das hat kein anderer deutscher Fußballer in der abgelaufenen Spielzeit geschafft. Zeit Online schreibt passend: „Wegen solcher Typen schaut man Fußball“.

Jogi Löw hat zwar selbst noch nichts zur seiner Entscheidung gesagt. Schaut man sich die deutsche Nationalmannschaft an, ließe sich die Entscheidung vom „Bundes-Jogi“ in Bezug auf Unternehmen aber folgendermaßen erklären: Das deutsche WM-Team ist wie ein Start-Up, das mittlerweile einige Jahre erfolgreich am Markt unterwegs ist. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die noch nicht an Energie verloren hat.

Im linken und offensiven Mittelfeld stehen zudem mit Marco Reus, Mesut Özil und Julian Draxler drei Spieler auf Löws Zettel, die mehr Erfahrung mitbringen, als der junge Wirbelwind Sané. Aber hier liegt auch die Gefahr: Manchmal bringen junge Kreative frischen Wind ins Team – auch wenn sie noch nicht „vollständig“ sind. Ob die Streichung von Sané ein Fehler war, wird sich zeigen. Spätestens dann, wenn „Deutschland“ an abwehrstarken Mannschaften scheitert und torlos bleibt.

Starke Führungskräfte bringen ihr Team dazu, eigenverantwortlich zu arbeiten. Im Fall Sané könnte man sagen: Bei Manchester City hat er das glanzvoll bewiesen. Nur: Unter Jogi Löw in der Nationalmannschaft konnte der 22-jährige dem gesamten Team noch keinen Mehrwert bieten. Zu harmlos, zu unkontrolliert wirkte er in den letzten Spielen. Dass im Sturm hingegen Mario Gomez wieder mit dabei ist, liegt neben seiner WM-Erfahrung wohl vor allem am „Fachkräftemangel in der deutschen Stürmerbranche“. Leroy Sané muss Jogi Löw noch beweisen, dass er fester Bestandteil des Teams ist. Und sein Moment wird kommen. Die Zukunft gehört ihm.

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