Zombies, Voodoo und Schauermärchen sind nicht nur an Halloween an der Tagesordnung. Spätestens nach der langen Business-Zombie-Woche müsste das jedem klar geworden sein. Ist der Zombie vielleicht der „kleine“ Freund des Managers? Was denken die Business-Zombies über die vielen Vorschläge, die sie entmachten sollen? Wo gelingt es bereits und wo bereiten die Business-Zombies uns nach wie vor die Hölle auf Erden?
Dies und mehr erfahren Sie im Gespräch mit einem Business-Zombie.
von Bianca Fuhrmann
Bianca Fuhrmann im Interview mit einem Business-Zombie.
Guten Tag Herr Business-Zombie. Schön, dass es geklappt hat und Sie uns für ein kurzes Interview zur Verfügung stehen.
Guten Tag, Frau Fuhrmann.
Selbstverständlich und wie im Vorfeld besprochen bleiben Sie natürlich vollkommen anonym. Aber gestatten Sie mir die Frage für unsere Leser und Zuhörer: Zu welcher Gattung von Business-Unwesen gehören Sie? Zombie, Voodoo-Puppe, Werwolf, böse Hexe … ?
Sorry, kein Kommentar! Nennen Sie mich einfach Zombie.
Na gut, Herr Zombie. In den letzten zehn Tagen, während der langen Business-Zombie-Woche, gab es einen großen Hype um Ihre Spezies. Fast schon so, als hätte bisher niemand mitbekommen, dass Sie existieren. Wie ist es Ihnen denn mit der plötzlichen Präsenz so ergangen?
Danke, sehr gut, endlich erkennt mal jemand unser wahres Schauer-Wesen!
Die Presse war da, es wurde über unsere Existenz und über die vielen, zum Teil doch sehr, sehr wichtigen Aufgaben in den Unternehmen berichtet.
Wir wurden auf Facebook, Google+, Twitter, Xing, LinkedIn, ExistenzNow Daily und YouTube auf Teufel komm raus geteilt. Klasse.
Ganz zu schweigen von den anderen vielen Portalen, wie beispielsweise Business-Netz.com, die ja wohl schon länger von unserer Existenz wissen.
Und mir ist zu Ohren getragen worden, dass die Artikel über 2.300-mal gelesen wurden. Krass!
Ok, das hört sich echt ganz gut an.
Sie sprachen von äußerst wichtigen Aufgaben für die Unternehmen. Welche meinen Sie?
Wie? Ist das nicht klar geworden? Wir erschüttern die Businesswelt! Den Businessalltag! Und jede einzelne Person, die uns in die Quere kommt!
Oh Gott, machen Sie mal ein Beispiel Herr Zombie.
Mmmm, nehmen Sie zum Beispiel die Führungskräfte. Wenn wir nicht wären, dann hätten sie nichts zum Jammern, wie es Frau Hertlein treffend dargestellt hat. Führungskräfte im Jammersumpf während des Meetings, einfach herrlich.
Aber wir könnten dann auch noch nicht einmal ober-penibel sein und Kümmel spalten! Auch wenn ich dazu lieber Korinthenkacken sage.
Aber das hängt wohl eher von der Region ab. Ähh, darf ich das eigentlich hier sagen? Egal, Frau Ziolkowski drückt sich da einfach gewählter aus. Und wie sie auch richtig festgestellt hat, gäbe es
dann keinen Flurfunk-Zombie. Ja, und dem Wichtigtuer-Zombie würde keiner mehr zuhören. Wie grausam.
Aber was noch viel schlimmer wäre und mich im Mark erschüttern würde: wenn die Leisen-Zombies die Oberhand bekommen würden. Der Aggrex, wie ihn Frau Dr.
Löhken so schön beschreibt, muss einfach weiterhin bestehen. Da führt kein Weg dran vorbei.
Wie grausam. Aber gut, das ist Ihre Meinung. Gibt es noch weitere wichtige Aufgaben in den Unternehmen? Wie schaut es denn mit den Projekten aus. Die Projekt-Zombie-Jäger müssten Ihnen ja dann richtig Angst und Schrecken eingejagt haben, oder?
Sie sagen es! Und dieser Artikel kommt gerade von Ihnen, Frau Fuhrmann. Also so eine sind Sie. Jagen kleinen Projekt-Zombies den Angstschweiß auf den Rücken. Pfui.
Nein, bitte nicht persönlich nehmen. Ich sorge nur dafür, dass Führungskräfte mit ihren Projekten wieder aus dem Zombie-Dasein kommen, Krisen überwunden werden und Projekte eine reale Erfolgschance bekommen. Mehr nicht. Bis auf die Tatsache, dass ich natürlich auch noch Projekt-Zombie-Jäger ausbilde. Ok, da haben Sie mich. Sind die denn aus Ihrer Sicht erfolgreich?
Erfolgreich? Die sind die Pest! Seit es die Projekt-Zombie-Jäger gibt, haben die Projekt-Zombies keine ruhige Minute mehr. Unser Leben wird zur Hölle. Erfolgreiche Projekte, zufriedene
Führungskräfte und Projektleiter, wo man nur hinschaut. Das ist furchtbar und gefährdet unsere Zombie-Existenz!
Ok, wechseln wir lieber das Thema. Wie schaut es denn mit der Business-Diplomatie, wie sie Herr Vauk dargestellt hat,
aus?
Also, eigentlich geht´s den Unternehmen doch ohne Diplomatie viel besser. Regieren, ach was sage ich, von oben herrschen, ist doch einfach klasse. Viel einfacher und zielführender. Zumindest für
den Unternehmensfürsten und die Führungskraft. Also, da kann ich den Appell von Herrn Vauk für mehr Wertschätzung, Respekt und Verantwortungsübernahme echt nicht verstehen.
Ich muss Herrn Vauk da schon Recht geben. Für mich sind das auch sehr wichtige Attribute für Führungskräfte in der Projektarbeit. Ohne diese kann kein Erfolg gesät werden. Beziehungsweise, der Erfolg ist sonst nur von äußerst kurzer Dauer und mit einem sehr bitteren Beigeschmack.
Bleiben wir bei den Unternehmen. Wie ist denn Ihre Meinung zu den Unternehmensleitbildern, wie Frau Schmiedel sie dargestellt hat?
Was soll ich dazu sagen? Nur ein mit Plattitüden behaftetes und mit Stumpfsinnigkeit angehäuftes Unternehmensleitbild sorgt dafür, dass ein Unternehmen auf einer soliden Basis steht. Ergänzend muss ich hier aber auch zugeben, dass wir in der Regel ein leichtes Spiel haben. Schauen Sie sich doch einfach mal in den Unternehmen um. Sehen Sie annehmbare Leitbilder? Werden diese mit „Leben“ gefüllt? Identifizieren sich die Mitarbeiter damit? Ich sehe kaum welche! Da gibt es noch viel Arbeit für Frau Schmiedel, und auf eins kann sie sich gefasst machen: Wir Business-Zombies haben einen langen und stinkenden Atem. Hihihi …
Ah ja, wo wir gerade bei der Unternehmensdarstellung sind, wie ist denn Ihre Meinung zur Spenglers „Robby Horror Presentation
Show“? Klasse, oder?
Klasse? Der Albtraum! Das geht doch gar nicht. Der kann doch nicht einfach in kompakter Form sein Wissen über wirkungsvolles Präsentieren weitergeben. Der macht uns Business-Zombies arbeitslos. grrrrrr
Arbeitslose Zombies? Danke, ein schöner Gedanke. Das bedeutet ja auch, dass gute Präsentationen die Produktivität der Unternehmen steigern würden.
Herr Prof. Dr.
Bruysten brachte es auf den Punkt, indem er vorschlug, die Produktivität durch mehr Selbstwirksamkeit zu steigern. Was meinen Sie, Herr Zombie. Stimmt das?
Ja, ja, das Zauberwort heißt Selbstwirksamkeitserfahrung. Hab ich auch gelesen. Wie grausam ist das denn. Das geht doch gar nicht. Und dann verlangt der auch noch mehr Spiel und weniger Ernst. Also, wo kommen wir denn da hin, wenn es in den Unternehmen lustvoll hergehen würde. Wenn Arbeit Spaß machen würde. Wenn der Montag kein Horrortag mehr wäre. Daran möchte ich einfach nicht denken. Sorry, das geht nicht.
Kommen wir mal zu drei anderen Themen. Wie schaut es denn mit der Werbung, den Produkten und Dienstleistungen so aus.
Wie sollte es damit ausschauen? Gut. Aber Herr Schmid trifft da schon einen wunden Nerv bei uns Zombies. Komplexität ist ein wahrer Kauflust-Killer, klasse. Und Service? Wer braucht schon Service. Das sind alles leichte Wege, um viele Zombie-Produkte zu gebären. Deshalb kann ich seine Vorschläge zur Vereinfachung gar nicht gutheißen.
Noch schlimmer steht es mit der Werbung. Wir brauchen die Werbe-Apokalypse! Daraus ziehen wir unsere Kraft. Das ist das Sprungbrett aus den Unternehmen und rein ins heimische Wohnzimmer. Und damit erreichen wir alle. Also, alle Menschen! Wenn Frau Roos Vorschläge macht, wie man die Werbe-Apokalypse durch Authentizität und echte Geschichten beenden kann, dann können wir das nicht akzeptieren. Das müssen Sie einfach verstehen. Werbung muss Angst verbreiten und nun mal verdummen. Das sind alte Gesetze. Schon die Zombies bei den alten Griechen … ach lassen wir das.
Na klarrrrr, das verstehe ich schon. Irgendwie?!?
Abschließend hätte ich noch eine letzte Frage, Herr Zombie. Wie fänden Sie es, wenn die Artikel bald in einem E-Book noch mehr Verbreitung erreichen würden? Und weitere Tipps gegen Business-Zombies folgen würden?
Ist das Ihr Ernst? Dann sind die Tage unseres Business-Zombie-Daseins gezählt. Ich sehe schon meinen Grabstein, auf dem steht:
Business-Zombie
anno dazumal bis 31.10.2014
Ruhe in Frieden!
Das wäre das Aus für die Ewigkeit.
Na, jetzt übertreiben Sie schon ein wenig, Herr Zombie. Aber ich gebe Ihnen Recht. Wenn noch mehr Unternehmen über Ihre Existenz erfahren würden, sind Ihre Tage wirklich gezählt. Denn Wissen ist Macht …
Nichtwissen macht auch nichts.
hihihi
Na, das kann ja nur aus dem Mund eines Business-Zombies kommen! Jetzt schlägt’s 13! Schämen Sie sich.
Aber was ich sagen wollte: … es wäre DER WEG, der Unternehmen und Führungskräfte endlich den Erfolg ebnen würde. Herrlich. Deshalb können Sie sich schon bald auf das E-Book und weitere Artikel freuen.
Ich danke Ihnen für die offenen Worte und dass Sie sich für unser Interview so viel Zeit genommen haben. Und sag ganz einfach mal bis bald, Herr Business-Zombie.
Bis bald? Oh Gott, warum tun Sie mir so was an?
Ihre Bianca Fuhrmann
Expertin in der Führungskräfte-Entwicklung und im Projekt-Krisenmanagement, mit Sinn für den Schmunzelfaktor
(Erfolgsfaktor Mensch - Projekt-Voodoo® & Herausgeberin und Mit-Autorin der Business-Zombie-Woche)
Und wie steht`s mit Ihren Business-Zombies?
- Wie hat Ihnen die lange Business-Zombie-Woche gefallen?
- Welche Impulse konnten Sie für Ihren Businessalltag mitnehmen?
- Welche Business-Zombies würden Sie auch interessieren?
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Bianca Fuhrmann
Bianca Fuhrmann, Diplom-Ingenieurin, systemischer Business Coach (SHB), Buchautorin und Vortragsrednerin, ist seit über 15 Jahren als Expertin in der Führungskräfteentwicklung und im Projekt-Krisenmanagement tätig.
Sie ist die Entwicklerin der Projekt-Voodoo®-Strategie für Führungskräfte und berät Unternehmen, wie diese Zombie-Projekte wiederbeleben können.
Ihr Buch zum Thema trägt den Titel „PROJEKT-VOODOO®.
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